Sommerkind


IMG_9792Einen Gedanken aufnehmen –
diesen aber nicht weiterspinnen, ach …

Irgendwann sitze ich vor so vielen angefangenen Fäden, die dann wie ein wirres Knäuel vor mir liegen, dass ich gar nicht mehr weiß, wo ich beginnen wollte.

Der Sommer war zu schön, – ich wollte nur eines: Ganz nach außen leben!!
Meine Gewissheit hat in diesem Sommer weitere Nahrung bekommen: Ich bin ein Sommerkind.
Ich liebe wohl die äußere Ruhe des Winters. Aber im Angesicht eines solchen Sommers ist alles andere nur trüber Hintergrund.

Denn in diesen heißblauen Tagen blühe ich auf wie meine Blumen, ich fühle mich südlich bei diesen Temperaturen und mein Hunger nach Sonne wird mit gebräunten Armen und Beinen gestillt. Mein Garten gedeiht und beschenkt mich mit Düften und der reichen Ernte, das Wandern beglückt mich mit tausend Seelenlandschaften, die Wärme zieht bis ins Herz und macht es rund und zufrieden.
So ein Sommer!

Auf jeden Fall kein Sommer, um Gedankenknäuel zu entwirren.
Das werde ich jetzt nachholen, in den Tagen der trüben Himmel, des Nebels und der feuchten Luft. Mehr nach innen leben, darauf freue ich mich jetzt.
Er hatte Recht, der weise Kohelet: Alles hat seine Zeit.
(verfasst im September)

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