Der reich gedeckte Tisch

Der reich gedeckte Tisch

4 meisenDie Meisen kommen im Schwarm,
schaukeln auf Zweigen, die als Landeplatz dienen, und hängen sich an Meisenknödel und Ringe,
und wenn sie sich auch zeitweise gegenseitig behindern, nach kurzem Flattern sind die Vertriebenen wieder da.
In Gesellschaft scheint es am besten zu schmecken.meisen

 

Wir rücken in netter Gesellschaft doch auch gern zusammen.
„So viel Köpf’ rund um die Töpf’,
für so viel’ Hinterteil gibt’s Platz alleweil.“
Sagt der Volksmund.
Und das Essen schmeckt in großer Runde besonders gut. Unkompliziert muss es sein: Teller, Besteck, Gläser und Nachschub, so viel man will.

Die Kehrseite ist das Essen alleine.
Manchmal ein Genuss, – es ist ruhig, man muss nicht unterhalten und wird auch nicht zwangsunterhalten, vielleicht hört man nebenbei Radio oder liest ein paar Zeilen. So eine Mahlzeit kann eine Wohltat sein.

Wer allerdings beinahe immer alleine essen muss, wird dies meistens nicht mehr so sehen. Ist doch besonders viel Energie dafür aufzuwenden, dass mehr in die Mahlzeit hineingelegt wird, als nur dem Körper Genüge zu tun. Die Gefahr ist groß, irgendwann aus der Tüte, dem Verpackungspapier, der Plastikbox die Kalorien in den Körper zu schaufeln.

Eine Mahlzeit bietet mehr als nur Energiezufuhr.
Nicht umsonst sind alle Sinneszellen im Spiel.
Auch das Auge isst mit.
Und die Seele isst mit.
Am liebsten gemeinsam mit einer anderen Seele, damit das Leben eine Freude ist.
Und ein solcherart reich gedeckter Tisch bietet Freundschaft, Verständnis, Anteilnahme, Interesse und im schönsten aller Fälle außerdem die Liebe.

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